Die „Frankfurt Jazz Big-Band“ lässt die populären Bandleader der Swing-Ära wieder auferstehen und interpretiert die großen Musiker mit klangintensiven Arrangements im ganz eigenem Stil. Temporeiche Nummern werden mit gleicher Präzision vorgetragen wie melancholische Balladen. Dabei fehlen weder Benny-Goodman-Hits wie „Don’t be that way“ noch „Sing, Sing, Sing“ oder „Little brown jug“ von Glenn Miller.
Lamspringe. Der kraftvoll energiegeladene Bläsersatz wird ergänzt durch eine glänzend aufgelegte Rhythmusgruppe, die der Musik den richtigen Groove gibt. Die Band ist perfekt aufeinander eingespielt und überzeugt mit souveräner Leichtigkeit ebenso wie mit enthusiastischer Spielweise. Die Mischung aus harmonischem Zusammenspiel und unverbrauchter Spielfreude schwappt schnell auf das Publikum über. Die Instrumentalisten sind exzellente Musiker, deren künstlerischer Freiraum auch immer wieder in den Soli deutlich wird, die von begeistertem Zwischenapplaus honoriert werden. An vorderster Stelle der renommierte Dirigent, Arrangeur, Komponist, Saxophonist und Klarinettist Wilson de Oliveira, der mit seiner beeindruckenden Virtuosität und souveränen Lässigkeit das I-Tüpfelchen setzt. Einer der Höhepunkt war das fantastische „Saxophon-Duell“ gemeinsam mit Thomas Bachmann. Hinter dem Frontmann agiert Thomas Cremer. Der Schlagzeuger ist Produzent und Gründer der Frankfurt Jazz Big-Band. Mit humorvollen Anekdoten und interessanten Fakten führt Moderator Werner Lohr, ehemaliger Moderator beim hessischen Rundfunk, durch das Programm. Am Ende geben die Musiker noch einmal richtig Gas und reißen das Publikum mit „Polka Dots and Moonbeams“ von Frank Sinatra und dem temporeichen „Something Special“ zu stürmisch zwei geforderte Zugaben.
Der „Lamspringer September“ schließt am Freitag, 30. September um 19.30 Uhr mit „The Golden Voices of Gospel“ das diesjährige Programm.
Veröffentlichung in der AZ vom 26.09.2016